Weitere Explosion der Strompreise

19. Juli 2023
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Kürzlich beschloss die Mehrheit des National- wie auch des Ständerats ein schwerwiegendes Gesetz. So sollen in der Schweiz bis 2050 alle fossilen Energieträger verboten werden. Ein folgenschwerer Entscheid! Denn dadurch wird die Nachfrage nach elektrischer Energie unweigerlich massiv steigen. In der Schweiz hielten sich die Produktion und der Verbrauch elektrischer Energie bislang in etwa die Waage, nämlich jährlich gut 60 TWh.

Mit dem kürzlich beschlossenen Gesetz – zu welchem aktuell per Referendum Unterschriften gesammelt wird – manövrieren wir uns aber in ein grosses Problem, denn die per Verbot wegfallenden fossilen Energieträger können wohl nicht ersetzt werden. In der Theorie zwingt uns das Gesetz zum massiven Ausbau der Produktion elektrischer Energie. In der Praxis geschieht aber exakt das Gegenteil: Kaum Investitionen in Wasserkraft und die AKWs sollen stillgelegt werden. So rechnet die Axpo mit einem Strommangel von 50 TWh im Jahr 2050. Zudem wird das Problem durch die unzureichende Speichermöglichkeit elektrischer Energie akzentuiert, denn wie soll der hoffentlich im Überfluss – per Wasserkraft, Sonne und Wind – produzierte Sommerstrom in den Winter transferiert werden?

Sollte dieses kurzsichtige Gesetz tatsächlich in Kraft treten, ist bereits heute gewiss: Die im Jahr 2023 anstehenden Strompreiserhöhungen werden erst ein kleiner Vorgeschmack von dem sein, was uns nach Inkrafttreten des Gesetzes blühen wird. Das Verbot von fossilen Energieträgern wird zu gravierendem Energiemangel und dem Gesetz von Nachfrage und Angebot folgend zu exorbitanten Strompreisen führen. Dies wird nicht nur die Wirtschaft vor grosse Probleme stellen; die Problematik grosser Nachfrage bei kleinem Angebot wird einen jeden Bürger hart treffen.

Bruno Dudli